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Hausapotheke gegen den Corona-Blues

Wie stärken wir uns jetzt? Was trägt uns jetzt?

Täglich erreichen mich Mails und Anrufe von Freundinnen, Freunden, Bekannten, die mir mitteilen, was sie gerade tröstet, welche Artikel sie lesenswert finden, informieren mich über tolle Initiativen, um die Zeit der notwendigen Isolation durchzustehen und weisen mich auf viele Wege der Nachbarschaftshilfe hin.

 

Gesundheit beginnt bekanntlich im Kopf. Und es macht einfach krank, wenn das Gehirn täglich nur mit den schockierenden Nachrichten und Bildern über die gesundheitliche, soziale und verzweifelte wirtschaftliche Lage von vielen Menschen bombadiert wird.

 

Wer sein Immunsystem stärken will, sollte sich verbinden mit allen, die gemeinsam solidarisch durch diese Zeit gehen wollen. Was jetzt stärkt, ist Zusammenhalt. Zusammenstehen. Verantwortung. Dankbarkeit. Mitgefühl. Sich mitteilen, die Verbindung halten. Vorsicht. Besinnung. Solidarität. Dem Gehirn nährendes Futter geben. Bewegung, Musik, Bücher.

 

Der Dichter Erich Kästner hat einmal Gedichte unter dem Titel „Meine lyrische Hausapotheke“ herausgegeben. Gedichte gegen den Blues und schwierige Lebenslagen. Angelehnt an diesen schönen Titel  kommt hier eine kleine Liste zur Stärkung aus "meiner persönlichen Hausapotheke gegen den Corona-Blues“.

Wir müssen gerade genau auf das verzichten, was wir so dringend zum Leben brauchen wie Essen und Trinken: Nähe, Berührung, persönlicher Kontakt.  Das „Lebensmittel“ Nähe und soziales, nahes Miteinander ist ersteinmal gestrichen. Das ist sehr bedrückend und schwer auszuhalten. Was tun?

 

Den eigenen Körper berühren:

Zum Beispiel kann man den Körper mit Öl einreiben, das Öl einziehen lassen und danach duschen. .

Das verbessert das körperliche Wohlbefinden.

 

Den Körper bewegen:

Gegen Grübeln, Schlafstörungen und Lähmung hilft Bewegung.

Yoga in der eigenen Wohnung ist immer möglich. Youtube hält tollen Yoga-Unterricht parat.

 

Ansonsten unbedingt nach draußen gehen, joggen, spazierengehen. Möglichst alleine. Solange wir das noch dürfen.

 

Den Geist zur Ruhe bringen:

Meditieren.

Spirituelle Vorträge von verschiedenen Lehrern kann man hier kostenlos hören:

https://dharmaseed.org/

 

Lesen

Es ist sinnvoll, den Nachrichtenkonsum zu reduzieren und mal ganz andere Texte zu lesen. Mehrfach sind mir Artikel von dem Zukunftsforscher Matthias Horx empfohlen worden. Ich finde sie tatsächlich lesenswert. Hier ist der Link zu einem seine Artikel.

 

https://www.horx.com/47-corona-eine-resilienz-uebung/

 

Übrigens: Die öffentlichen Bibliotheken haben zwar geschlossen. Aber wer einen Ausweis hat, findet eine großartige Auswahl von Büchern online, Hörbüchern, Fachbücher, einfach Lektüre aller Art.

Und auch viel Musik.

 

Musik hören

Die Berliner Konzertsäle haben zwar geschlossen. Aber einige Konzerte werden vom rbb-Fernsehen übertragen und die Berliner Philharmoniker bieten eine tolle Auswahl von Konzerten digital an. Einfach auf die Website gehen und kostenlos registrieren.

Musiker übertragen ihre Hauskonzerte auch über die sozialen Medien. Die sind jetzt endlich mal sozial! Zum Beispiel ein Pianist namens Igor Livit. Er spielt jeden Abend um 19 Uhr. Auf Instamgram heißt er igorpianist.

 

Gemeinsam singen

Die Gesangslehrerin Cordula Voss, die in Schöneberg regelmäßig zum Mantrasingen einlädt, hat heute zum ersten Mal gemeinsames Singen virtuell angeboten, mit Hilfe von Zoom, eine Art Skype für Gruppen. Klappt ganz gut. Natürlich freut sie sich über Spenden. Künstler*innen, Freiberufler*innen haben jetzt eine sehr harte Zeit, viele sind in ihrer Existenz bedroht.

Wer das mal ausprobieren will mit dem gemeinsamen virtuellen Singen schickt eine Mail an: info@klang-hafen.de

 

Über nebenan.de und andere Netzwerke wird regelmäßig zum gemeinsamen Singen auf den Balkonen aufgerufen. Die Italiener haben uns das ja so herzzerreißend vorgemacht.

 

https://www.youtube.com/watch?v=otbQ2bjF3MU

 

Tanzen

Jeder/r kann jederzeit in der eigenen Wohnung tanzen.

 

Eine Bekannte aus meinen Biodanza-Kreisen hat mich auf eine playlist mit dem Titel „tanzbar“ oder „biodanza“ aufmerksam gemacht, die sie bei spotify angelegt hat.

 

Nachbarschaftshilfe

Es gibt so viele Möglichkeiten, das Netz, Portale wie nebenan.de und die sozialen Medien sind voller toller Initiativen und Angebote.

 

Diese Hausapotheke ist sicher nicht vollständig.

Hauptsache: Niemand geht verloren.

 

 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Waltraud (Sonntag, 22 März 2020 00:38)

    Danke, Gabriele, für diese Tipps. Ich habe heute das türkische Wort für Optimist/in gelernt: iyimser.

  • #2

    Martina Lohan (Sonntag, 22 März 2020 19:55)

    Viele gute Tipps und viele Ideen kommen noch dazu. Wer sich umschaut im www findet bei YouTube, Instagram, Facebook oder auch in diversen Suchmaschinen vielfältige Angebote, die gerade jetzt starten - wie auch meine - und kann damit sein Leben zumindest etwas bereichern. Gleichzeitig gibt es Möglichkeiten Anregungen für die späteren Zeiten zu finden und genauso Kontakte. Danke für den wunderbaren Anstoß über den Tellerrand hinweg zu schauen. Mögen wir alle diese Zeit sozial gut und inspiriert und ebenso gesund überstehen!

  • #3

    RITA Wulfert (Montag, 23 März 2020 09:04)

    Liebe Gabriele, danke für deine aufmunternden Zeilen. Wir FriedenauerInnen müssen jetzt zusammenhalten.

  • #4

    Bettina Wessolowski (Donnerstag, 26 März 2020 17:05)

    LiebeGabriele,
    vielen Dank für deine Hausapotheke, überhaupt für deinen tollen Blog. Deine Leidenschaft für die Kunst, die Kultur und überhaupt für einen freien, wachen Geist tun mir sehr gut. Und gerade jetzt brauchen wir viel innere Freiheit und Vertrauen.